Stünzi & Bruhin 2013

Stünzi & Bruhin
Rotographien

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Wir haben die Ehre, Sie/Euch herzlich zur Ausstellung von Jürg Stünzi & Anton Bruhin einzuladen. Wir zeigen die faszinierenden fotografischen Abrollbilder von Jürg Stünzi begleitet von den lyrisch rhythmischen Palindromen von Anton Bruhin. Wir freuen uns zusammen mit ihnen auf Euren Besuch!

Die Vernissage wird begleitet von einer künstlerischen Einlage von Anton Bruhin.

Vernissage: Sa, 25. Mai 2013
Ausstellung: So 26. Mai, So 2. Juni

Kirchenweg 8, 8008 Zürich

Ausstellungsflyer

 

Einführung zur Ausstellung von Stünzi & Bruhin

Das Koltai Maurer Künstlermanagement zeigt die fotografischen Experimente, genannt Rotographien, von Jürg Stünzi, begleitet von Palindrom-Versen von Anton Bruhin.

Die digitalen Panorama-Aufnahmefunktionen erlauben, Landschaften wie einen Rundblick aufzusaugen. Den Zweck entfremdend, eröffnen sie auch die Möglichkeit, ein Motiv kreisend zu umrunden. Damit gelingt es, ein Objekt gleichzeitig von zwei oder mehreren Seiten abzubilden: Die Perspektive löst sich irritierend auf. Was anklingt ist der Kubismus mit seiner Zerlegung der Form eines Gegenstandes in seine "Mehransichtigkeit". Es eröffnet sich die Möglichkeit, ein sich drehendes Objekt so aufzunehmen, dass ein kontinuierliches Abrollbild, eine ROTOGRAPHIE erzeugt.

Rotographien sind Bilder rotierender Objekte. Die Oberfläche des Gegenstandes wird von der Kamera zu einem Band zusammengesetzt, eine Synthese kreisähnlicher Spuren. Diese Linien, welche ein Punkt auf einem Kreis oder auf einem zylindrischen Körper beim Abrollen beschreibt, werden als Zykloide, Rad- oder Rollkurven bezeichnet. Wenn die in der Ausstellung gezeigten Objekte vor dem Kameraobjektiv drehen, tanzen und eiern, erzeugen sie kreisartige Linien, Bänder und Landschaften, die unsere Augen mit eigentümlicher Ästhetik überraschen.

Auf ähnliche Weise rollt der Singsang der Palindrome, die den Rhythmus und die Symmetrie der Rotographien lyrisch aufnehmen und sich zwischen die Bilder schieben und schlängeln. Palindrome sind Textschöpfungen, welche von vorne nach hinten und umgekehrt gleich gelesen werden können und den gleichen Sinn oder Unsinn ergeben: berühmtestes Beispiel ist der dem deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer zugeschriebene Nonsens: "Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie".

Jürg Stünzi, *1954, ist Naturwissenschafter und Liebhaber fotografischer Experimente. Er lebt in Thalwil, ist Vater von drei erwachsenen Kindern und arbeitet im Umweltbereich für die Stadt Winterthur.

Anton Bruhin, *1949, lebt in Zürich. 1965/66 Kunstgewerbeschule Zürich, seit 1968 freischaffend in Text, Musik, Zeichnung und Malerei. In den 90er-Jahren waren Maultrommeln und Palindrome Bruhin‘s Hauptbeschäftigung, ab 2000 kam die Malerei wieder hinzu.

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