Soon Young Lee 2013

Soon Young Lee
One Way To Cross The Desert

Das koltaimaurer künstlermanagement lädt Sie/Euch herzlich zur Ausstellung von Soon Young LEE ein. Soon ist eine koreanische Künstlerin und lebt und arbeitet in Paris. Sie zeigt erstmals in der Schweiz ihre fesselnden, geheimnisvollen und präzisen Fotoarbeiten.

Alle Ausstellungen finden im Rahmen des Projekts Interim statt.

15. – 17. Juni 2013

Kirchenweg 8, 8008 Zürich

Ausstellungsflyer

leesoonyoung.free.fr

Biografische Notizen

Soon kommt von weither, aus der Stadt eines fernen und unbekannten Landes. Sie ist die Tochter einer Blumenhändlerin und Marktfahrerin. Ihre Mutter hat alles getan, damit die drei Töchter die richtigen Schulen besuchen und der Armut entfliehen konnten. Soon ist für ihre sportliche Athletik vom südkoreanischen Staat gefördert worden und konnte deshalb in Seoul trotz ihrer Herkunft aus einer einfachen Familie eine Universität besuchen.

Als junge Frau hat sie beständig und unablässig davon geträumt, eine Künstlerin, eine Fotografin zu werden. Sie hat viele Bücher gelesen, Existentialisten vor allem und Romantik aus Deutschland und Frankreich. Sie hat klassische und tragische Filme aus Hollywood geliebt und sich auf diese Weise mit dem Tod vertraut gemacht als Möglichkeit zur Flucht. Sie glaubte, sich nicht entfalten zu können, und wollte weg, möglichst weit weg, am liebsten nach Afrika.

Ihre frühen fotografischen Arbeiten sind immer schwarzweiss gehalten und voller politischer und moralischer Anspielungen. Die junge Künstlerin war provokativ und widerspenstig, wollte sich nicht anpassen und besitzen lassen. Sie kam in bedrohliche Konflikte mit den herrschenden Moralvorstellungen und verliess Südkorea über Nacht, liess den Freund, die Schwestern, die Mutter zurück.

In Paris ist sie schliesslich hängen geblieben, weil man sich hier durchschlagen kann als Immigrantin in dem dichtbesiedelten und weitläufigen Schmelztiegel dieser Weltstadt, vorausgesetzt allerdings man besitzt eine gewisse Zähigkeit. Soon hat diejenigen Kunstschulen in Paris besucht, welche einer handwerklich gut ausgebildeten Immigrantin die Teilnahme erlaubten, sie hat viel gelernt über Methodik, Drucktechnik, Papiere, Kameraeinstellungen, Blickwinkel, Brennweiten. Zu Beginn des Jahrhunderts herrschte ein offener, freier Geist in der Pariser Kunstszene. Man schloss sich schnell zu Gruppen zusammen, experimentierte viel, machte gemeinsame Ausstellungen und löste die Gemeinschaft ebenso schnell wieder auf.

Soon erwarb ihre universitären Kunstdiplome mit Performance-Arbeiten und komplexen, grossformatigen Fotografien. Sie arbeitete für Mode-Magazine und entwickelt einen eigenen Stil von Mise-en-Scène, die Theatralisierung in sich geschlossener Räume, Living-Rooms, wörtlich genommen, in fotografischer Ausarbeitung. Damit hatte sie rasch Erfolg und stellte aus in Südkorea, Frankreich, Deutschland und nun in der Schweiz.

Früher als junges Mädchen hat sie im Kopf mit den Unwägbarkeiten der Welt gekämpft, in welcher sie sich wiederfand, ob sie nun wollte oder nicht, heute kämpft sie "en réel" mit den Härten des liberalen Kunstmarktes, welcher stets handelbare Formate fordert. Sie passt sich, wie wir alle, manchmal an, widersteht und behauptet sich, bleibt frei und unabhängig, letztlich nur dem eigenen Willen verpflichtet.